Ihr 24. Tipp
Bonus-/Malus heilt keine Antipathie
Manche Menschen können sich einfach nicht riechen - im wahrsten Sinne des Wortes. Pheromone stecken dahinter. Im Privatleben geht man meistens Personen aus dem Weg, mit denen man schlicht nicht kann. Das berufliche Umfeld erwartet in der Regel, Persönliches hintenanzustellen.
Die Erwartungshaltung lautet: professioneller Umgang. Liegt Antipathie zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer, schlimmer noch zwischen Dienstleistersteuerer und operativem Projektleiter vor, sind das denkbar ungünstige Voraussetzungen.
Denn beide zeichnen gemeinsam für den Erfolg der zu erbringenden Dienstleistung verantwortlich. Wer als Auftraggeber glaubt, er könne die vorliegende Antipathie mit einem Bonus-/Malus-System überbrücken oder gar heilen, scheitert.
Tauschen Sie besser die Akteure oder notfalls den Dienstleister aus
Ihr 25. Tipp
Sieht aus wie Ihre Unterschrift!
Es gehört zu den beliebtesten Spielen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer, wenn es mal eng wird. Plötzlich scheint sich eine Seite nicht mehr an Abmachungen, Absprachen oder Regelungen erinnern zu können. Ansprechpartner waren entweder nicht persönlich involviert oder hören davon zum ersten Mal.
Wenn Sie dann locker mit "Sieht aus wie Ihre Unterschrift! Was meinen Sie?" antworten können, geht es plötzlich ganz schnell weiter. Es ist kein Zeichen von Misstrauen, Dinge festzuhalten. Es hilft beiden Seiten, sich später wieder daran zu erinnern.
Halten Sie Absprachen und Regelungen stets schriftlich fest und sorgen Sie für zwei Unterschriften unter wichtigen Dokumenten: Auftraggeber und Auftragnehmer.
Ihr 26. Tipp
Ein Bonus-/Malus-System löst keine internen Missstände.
Was nach einem einfachen Weg klang, entpuppte sich als Fiasko. Ein mittelständisches Unternehmen bekam sein internes Fuhrparkmanagement nicht in den Griff. Nahezu jede Person reklamierte erfolgreich Sonderlocken für sich, das gemeinsame Verständnis für den gewählten Weg tendierte gegen Null.
Als Ausweg vergab man das Fuhrparkmanagement an einen spezialisierten Dienstleister. Der sollte u. a. bezogen auf die Zufriedenheit der Nutzer, die Einhaltung der Vorgaben und die Korrektheit der Abrechnungen leistungsorientiert vergütet werden.
Der Dienstleister hatte keine Chance, denn die interne Akzeptanz für die vom Unternehmen aufgestellten Spielregeln in puncto Fahrzeuge, Ausstattung, Serviceumfang, Tankkarten und Kommunikation war schlicht nicht vorhanden. Also erfüllte sich jeder Berechtigte seine Wünsche und führte das komplette Fuhrparkmanagement ad absurdum.
Ein internes Projektmanagement und -marketing war nicht vorhanden. Das Projekt floppte.
Ein Bonus-/Malus-System löst keine internen Probleme. Holen Sie sich dafür lieber kompetente Hilfe.
Finden Sie den am besten zu Ihnen passenden Dienstleister mit eisq.
Nehmen Sie hier Kontakt mit uns auf.
Ihr 27. Tipp
Nutzen Sie das Spiel 'good guy — bad guy' geschickt!
Guter Cop und böser Cop sind nicht nur in Filmen erfolgsträchtige Paarungen. Auch im Rahmen der Zusammenarbeit mit Dienstleistern nützt mitunter ein solches Duo. Es schärft Ziele und bereinigt so manch kritische Situation. Immer wieder erleben wir in unseren Praxisseminaren für Dienstleistersteuerer, dass Akteure die Rolle des bösen Ansprechpartners und kritische Worte scheuen.
Häufig lauten die Begründungen dafür in etwa so:
- Ich will mit dem Partner ja noch morgen vertrauensvoll zusammenarbeiten.
- Das passt nicht zu mir.
- Damit fühle ich mich unwohl.
- Konflikte sind nicht mein Ding.
Das ist in Ordnung. Wenn es im Rahmen einer Zusammenarbeit einmal nötig wird, kritische und deutliche Worte zu finden, ziehen Sie weitere Spieler hinzu.
Bitten Sie beispielsweise eine Person aus Ihrem Einkauf, an Besprechungen als "bad guy" teilzunehmen. So erreichen Sie Ihre Ziele und handeln so, wie es zu Ihnen passt.
Ein Bonus-/Malus-System erfordert stets auch das Ausbalancieren von Beziehungen.
Nutzen Sie "good guy — bad guy" geschickt für sich.
Ihr 28. Tipp
Abhängigkeit schließt Bonus-/Malus aus!
Eine leistungsorientierte Vergütung bringt nichts, wenn der Fremdvergeber von seinem Dienstleister abhängig ist.
Beispiel:
Ein Mittelständler beauftragt einen IT-Dienstleister mit dem Serverbetrieb. Wiederholt fallen Systeme aus. Der Service erreicht das vereinbarte Level nicht. Also will der Auftraggeber den vertraglichen Malus ziehen.
Die Antwort des Auftragnehmers: Dann rechnet es sich nicht. Wir kündigen den Vertrag. Natürlich wissen alle, dass nun beim Auftraggeber nichts mehr liefe. Faktisch erpresst der Dienstleister den Bonus. Ob Gut- oder Schlechterfüllung spielt keine Rolle mehr.
Auch umgekehrt vermeiden kluge Unternehmen Abhängigkeiten. Nimmt der Auftraggeber einen zu großen Anteil am Volumen des Dienstleisters ein, funktioniert ein Bonus-/Malus-System nicht mehr richtig. Ein wiederholter Malus kann u. U. direkt in die Insolvenz des Auftragnehmers führen. Das hilft keiner Seite.
Vorausschauende Unternehmen prüfen vor der Auftragsvergabe Risiken und Abhängigkeiten. Dann wirkt auch die leistungsorientierte Vergütung.
Ihr 29. Tipp
Feiern Sie gemeinsam Erfolge!
Macht der Auftragnehmer seine Sache sehr gut, erhält er einen Bonus. Sie als Auftraggeber profitieren, weil Kunden zufriedener, Prozesse effizienter, Eingaben korrekter etc. sind. Geld fließt als Bonus, alles befindet sich im Lot. Aus die Maus.
Wirklich? Auf das wirksamste Mittel in dem Zusammenhang verzichten Firmen leider oft. Wie gut tut ein Lob! Viele unterschätzen die Motivation, die durch ein simples "Das haben Sie sehr gut gemacht" entsteht.
Kluge Vendor Manager (Dienstleistersteuerer) steigern die Wirksamkeit ihrer Bonus-/Malus-Systeme. Sie feiern Erfolge und loben.